Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik – iCampus Cottbus

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle überzeugt sich von Prototypen
16.06.2022

Der „Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik Cottbus – iCampμs“ wurde im Rahmen des Sofortprogramms zum Ausstieg aus der Braunkohleverstromung gegründet. Ziel ist es, durch das Potential von Mikrosensorik und Digitalisierung den Strukturwandel in der Lausitz voranzutreiben und die Region als Forschungsstandort zu etablieren. 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die zweite Phase des Projekts iCampμs mit 20 Millionen Euro. Neben der Thiem-Research des CTK sind weitere renommierte Partner wie die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (Konsortialführer), das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik Frankfurt/Oder, das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration Berlin-Mitte, das Ferdinand-Braun-Institut und das Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik Berlin-Adlershof daran beteiligt. Gestern Abend gab es in Cottbus die Auftaktveranstaltung für die zweite Projektphase in Cottbus. 

Dr. Manja Schüle, Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg: „Der iCampμs hat eine Vorreiterrolle: Er war das erste Vorhaben des Landes Brandenburg, das aus dem Sofortprogramm der Bundesregierung zum Strukturwandel in den Kohleregionen gefördert wurde. Das Besondere an dem Projekt: Es geht um mikro- und nanoelektronische Sensoren und Systeme – Schlüsseltechnologien für die Zukunft. Und der iCampus vernetzt Universität, Forschungslabore und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus der Region. Und zwar länderübergreifend – zwischen Berlin, Brandenburg und Sachsen – und über die Grenzen von Wissenschaftsorganisationen hinweg. Das Interesse von KMUs an einer Kooperation mit dem iCampus ist riesig. Das zeigt: Das Potenzial ist da! So sieht erfolgreicher Strukturwandel ‘Made by future‘ aus.“

Gemeinsam forschen und entwickeln die Partner im Bereich der Mikrosensorik ein Medizin-Radar. Hochauflösend und vor allem kontaktlos – so könnten Herz- und Atemfrequenz oder Herzrhythmusstörungen in Zukunft erfasst werden. Störende EKG-Kabel würden so der Vergangenheit angehören. Das Radarsystem wird unter dem Patientenbett angebracht, der Patient kann dabei seine Position im Bett beliebig ändern und sich in einem von der Messapparatur abgedeckten Raum frei bewegen – die Daten werden erfasst und können aus größerer Entfernung überwacht werden. Gemeinsam mit dem Team von Chefarzt Dr. med. Dirk Große Meininghaus soll der Prototyp im klinischen Alltag getestet werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Forschungskooperation iCampµs sind optische Sensoren, also Lasertechnik, zum Nachweis bestimmter Stoffe in der Haut. Ein erster kompakter, spektrometerloser Raman-Sensor wurde für Carotinoide, besser bekannt als Antioxidanzien, entwickelt und ebensfalls bei der gestrigen Auftaktveranstaltung vorgestellt. Die Stoffe können beispielsweise bei Patienten mit Tumorerkrankungen, Rauchern oder Menschen mit viel Stress reduziert sein. Unter der Leitung der Thiem-Research GmbH erfolgt die klinische Erprobung des Geräts gemeinsam mit dem Chefarzt der Klinik für Hämatologie/Onkologie PD Dr. med. Martin Schmidt-Hieber. Das große Ziel ist es, solche Messgeräte zukünftig für die Krebsdiagnostik zu nutzen.

Weitere Infos zum Projekt iCampμs und der gestrigen Veranstaltung finden Sie hier:

https://www.b-tu.de/news/artikel/21368-das-potential-von-mikrosensorik-und-digitalisierung-fuer-die-transformation-der-lausitz

https://www.youtube.com/watch?v=0Co93777gwI